Kehren wir noch einmal zurück zu den Figuren im Zentrum. Es fällt auf, dass die zentralen Figuren der Krippe – das Jesuskind auf dem Schoß von Maria und hinter ihr Josef – vom Künstler aus einem Holzblock herausgearbeitet sind. Sie bilden eine untrennbare figürliche Einheit.
Die Krippe unterscheidet sich damit von vielen anderen Krippendarstellungen, bei denen Maria und Josef unverbunden erscheinen. Jede Figur hat ja ihre eigene Bedeutung, ist daher in ihrer Haltung verschieden. In manchen Gemälden wird Josef gar hinter den herbeieilenden Hirten positioniert, gerät in den Hintergrund oder er erscheint abseits kauernd, eher abgewandt, den Kopf aufgestützt in der Haltung eines Denkers oder Grüblers.
Bei dieser Krippe ist das anders: Auch wenn Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß und Josef hinter ihr als eigenständige Personen erscheinen, sind sie doch in engem Kontakt miteinander. Sie sind Einzelne, und doch eine Einheit, nicht unverbunden, sondern in Beziehung miteinander, eben eine Familie: die Heilige Familie.

